
THRIPSE UND SPINNMILBEN AN KÜBEL- UND ZIMMERPFLANZEN BEKÄMPFEN
Gerade in der Winterzeit werden Zimmer- und Kübelpflanzen nicht selten von Thripsen und Spinnmilben befallen. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie die Schädlinge vorbeugen und bei einem Befall biologisch bekämpfen können.
Drazänen- oder Palmenthrips
Im Winterhalbjahr vermehren sich die länglichen nur ca. 1 mm langen Thripse an verschiedenen Topfpflanzen oftmals sehr stark. Durch die Saugtätigkeit der glasigen Larven und der graugefärbten erwachsenen Drazänen- oder Palmenthripse bilden sich auf den Blättern vieler Grünpflanzen silbrige oder hellgraue Flecken, die auch als Spielgelflecken bezeichnet werden. Die Tiere stechen mit ihrem Saugrüssel einzelne Zellen der Pflanzenhaut an und saugen den Saft heraus.
Besonders betroffen sind Gummibaumarten, Schefflera, Drazänen, Croton und Palmen.
Drazänenthripse lieben trockene Luft, so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich in geheizten Wohn- und Büroräumen besonders wohlfühlen.
Die Weibchen legen ihre Eier in die oberste Blattschicht ab. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Tiere über vier Larvenstadien zum fertigen Insekt.
Der Drazänen- oder Palmenthrips kommt in Europa nur in Wohnräumen vor. Den winzigen Schädling holt man sich also mit befallenen Pflanzen ins Haus. Meist sieht man den Neuzugängen auf der Fensterbank nicht an, dass sie bereits von Thripsen besiedelt sind.

Drazänentrips: Schadbild an Ficus

Drazänentrips: Adulte und Larven

Thripse an Bohnenblatt
Bekämpfung und Vorbeugen von Thrips
Haben sich Drazänenthripse an Pflanzen in der Wohnung oder dem Büro etabliert, ist es kaum möglich sie wieder loszuwerden. Abduschen kann den Befall reduzieren, aber nicht tilgen.
Mit Pflanzenschutzmitteln gegen saugende Insekten, z.B. Niem/Azal T/S oder Hauert Biorga Spray gegen Schädlinge lässt sich der Befall ebenfalls eingrenzen, so dass die kleinen Schädlinge nicht überhand nehmen. Wichtig sind mehrere Behandlungen im Abstand von ca. einer Woche, um neu aus den Eiern geschlüpfte Larven zu erfassen.
Mit Blautafeln lassen sich vor allem Blütenthripse fangen, die nur in Gewächshäusern mit feuchterem Klima vorkommen. Auf Drazänenthripse haben sie leider keine ausreichende Wirkung.
Wer es einmal mit Nützlingen probieren möchte kann Florfliegenlarven einsetzen, die auch mit trockenerem Raumklima klar kommen.
Spinnmilben
An Zimmer- und Kübelpflanzen ist in erster Linie die Gemeine Spinnmilbe, auch Bohnenspinnmilbe genannt, zu finden. Sie ist ein heimischer Schädling, der an vielen Gartenpflanzen vorkommt und auch eine Reihe von Zimmer- und Kübelpflanzen befällt.
Ähnlich wie die Thripse saugen die Spinnmilben Pflanzensaft aus den Blättern. Dabei entstehen meist gelbe bis bräunliche Flecken. Bei stärkerem Befall stirbt das Laub ab. In diesem Stadium findet man an den jungen Triebspitzen oft auch die typischen Gespinste, in denen sich Unmengen der kleinen, kugeligen Milben aufhalten, die mit einer Lupe gut zu erkennen sind.
Spinnmilben treten an Topfrosen, Fuchsien, Zyperngras, Bergpalmen, Oleander, Croton und Zitrusarten aber auch an Gummibäumen und anderen Grünpflanzen auf. Kübel- und Zimmerpflanzen, die im Sommer im Freiland stehen sind häufiger betroffen.

Gemeine Spinnmilbe an einer Gurke

Gemeine Spinnmilbe am Oleander

Stachelbeer-Spinnmilbe
Bekämpfung von Spinnmilben
Die Bekämpfung kann mit bereits bei den Thripsen genannten Pflanzenschutzmitteln erfolgen. Das oft empfohlene Besprühen mit Wasser, um die Luftfeuchte zu erhöhen, zeigt in der Praxis leider nicht die gewünschte Wirkung, da das versprühte Wasser innerhalb kurzer Zeit verdunstet.
Sollen mehrere Pflanzen behandelt werden, empfiehlt sich die Verwendung eines Pflanzenschutzmittelkonzentrates, das gut mit einem Sprühgerät ausgebracht werden kann.
Die biologische Bekämpfung mit Raubmilben funktioniert in Gewächshäusern und Wintergärten recht gut. In Wohn- und Büroräumen ist sie allerdings nicht so erfolgreich, da hier die von den Raubmilben zur Vermehrung benötigte Luftfeuchte zu gering ist.
Weitere Informationen sowie Produkte zur Bekämpfung von Spinnmilben und Thripse finden Sie unter den folgenden Links:

Dieser Text wurde von unserem Pflanzenschutzexperten Christoph Hoyer verfasst.