
BIOLOGISCHE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG IN WOHN- UND BÜRORÄUMEN
Wenn Zimmerpflanzen mit Schädlingen befallen werden möchte man diese so schnell wie möglich wieder loswerden. Dabei ist oft eine biologische Behandlung möglich. Welche biologischen Massnahmen bei welchen Erregern mölgich sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Zimmerpflanzen können von verschiedenen Schädlingen befallen werden. Am häufigsten treten Schmier- oder Wollläuse, Schildläuse und Drazänenthripse auf, da alle drei Schädlinge sich im trockenem Klima von Wohnräumen besonders wohl fühlen. Deutlich seltener sind Blattläuse zu finden. Sie bevorzugen feuchtere Luft und bereiten daher eher in Wintergärten Probleme, wenn sie sich im Spätwinter an jungen Trieben massenhaft vermehren.
Schildlausarten, zu denen genau genommen auch die Schmier- und Wollläuse gehören, schädigen vor allem, indem sie klebrigen Honigtau ausscheiden, auf dem sich schnell dunkelgraue Russtaupilze ansiedeln, die sich auch durch Abduschen mit lauwarmem Wasser nicht richtig entfernen lassen. An dekorativen Grünpflanzen, Kakteen, Orchideen und an Zirtrusarten fühlen sich diese Schädlinge wohl und können sich bei Zimmertemperatur gut vermehren. Hat man sich diese Schädlinge erst einmal in die Wohnung eingeschleppt – meist geschieht das mit neuen Pflanzen – wird man sie so schnell nicht wieder los. Die winzigen Larven, die mit blossem Auge kaum zu erkennen sind, können recht gut laufen und sich so über Fensterbank, Wände oder Möbel in der ganzen Wohnung verteilen.
Thripse, auch Fransenflügler genannt, kann man sich ebenfalls mit neuen Pflanzen einschleppen. Die erwachsenen Insekten können fliegen und sich so schnell in der Wohnung verbreiten. Beliebte Wirtspflanzen sind Gummibäume, Schefflera oder Bergpalmen.
Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung an Zimmerpflanzen
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten Schädlinge an Zimmerpflanzen zu bekämpfen. Man kann zugelassene Pflanzenschutzmittel einsetzen oder die natürlichen Feinde, so genannte Nützlinge, gegen tierische Schaderreger einsetzen.
Auch wenn es vielleicht irritiert, im Bioanbau ist der Einsatz bestimmter Pflanzenschutzmittel zulässig, sofern diese offiziell für den Bioanbau ausgewiesen sind. Typische Vertreter sind Präparate mit den Wirkstoffen Rapsöl und Azadirachtin (Neem) als Insektizide oder Schwefel und Kalium-Bicarbonat als Fungizide. Zur Bekämpfung von Schildlausarten, zu denen auch die Schmier- und Wollläuse zählen, sind z.B. Präparate auf Rapsölbasis zugelassen. Über den aktuellen Zulassungsstand kann man sich im Pflanzenschutzmittelverzeichnis des Bundesamtes für Landwirtschaft informieren. Hier lässt sich in der Rubrik Schaderreger nachschauen, welche Präparate z.B. gegen Schildläuse oder Thripse einsetzbar sind.
Als Alternative zu Spritzungen bzw. der Verwendungen von anwendungsfertigen Sprays, bietet sich der Einsatz von Nützlingen an.
Nützlinge zur Bekämpfung von Schmier- und Wollläusen
Als natürlicher Feind dieser Schädlinge dienen vor allem Käfer und Larven des Australischen Marienkäfers (Cryptolaemus montrouzieri). Will man es zu Hause mit diesen Nützlingen versuchen, so sollte man darauf achten, dass die Lebensansprüche dieser Käferart berücksichtigt werden. Ausführliche Hinweise zum Australischen Marienkäfer bietet z.B. die Seite oekolandbau.de in der Rubrik Nützlinge/Marienkäfer.
Als weiteren Nützling lassen sich die Larven der heimischen Florfliegen einsetzen. Florfliegenlarven sind auch bei niedrigeren Temperaturen aktiv. Die Tiere sind nicht sehr wählerisch bei der Auswahl ihrer Beutetiere. Sie fressen z.B. auch Blattläuse, Thripse, Spinnmilben und machen sogar vor den eigenen Artgenossen nicht halt.
Nützlinge zur Bekämpfung von Thripsen
An Zimmerpflanzen schädigt vor allem der Drazänenthrips durch das Besaugen der Blätter. Ähnlich wie Schmierläuse und Schildläuse vermehrt sich dieser Schädling bei trockener Raumluft sehr gut. Im biologischen Pflanzenschutz stehen als natürliche Gegenspieler die Raubmilbe Amblyseius cucumeris und Florfliegenlarven zur Verfügung.
Fazit
Am besten kombiniert man im biologischen Pflanzenschutz Nützlinge mit einem sinnvollen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die im Bioanbau zulässig sind. Eine Übersicht zum Angebot erlaubter Präparate bietet die Rubrik Pflanzenschutzmittel in der FiBL Betriebsmittelliste 2021 für den Biologischen Landbau in der Schweiz.
Übrigens: Alle im Shop von Saemereien.ch angebotenen Pflanzenschutzmittel sind für den biologischen Landbau zugelassen!

Ce texte a été rédigé en allemand et traduit en français par notre expert en protection des plantes Christoph Hoyer.