Goldmelissen im Garten

Goldmelisse (Monarda didyma): Die «Indianernessel» selber anbauen 

Mit ihren scharlachroten Blüten und ihrer ausladenden Wuchsform stellt die Goldmelisse eine ansprechende Ergänzung für Stauden- und Präriebeete im heimischen Garten dar. Wie Sie die Pflanze selbst kultivieren und wofür sie sich nutzen lässt, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Die Goldmelisse (Monarda didyma) ist unter vielen Namen bekannt: Ob Indianernessel, Pferdeminze, Bienenbalsam oder Scharlach-Monarde – all diese Namen bezeichnen im alltäglichen Sprachgebrauch dieselbe Pflanze. In ihrer nordamerikanischen Heimat wird diese in der traditionellen Medizin der Einheimischen noch heute als Heilkraut geschätzt.

Die Goldmelisse – ein Gast aus der «Neuen Welt» 

Die Monarda didyma ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Gattung Monarda und der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die wild in feuchten Wäldern im östlichen Teil Nordamerikas vorkommt. Mit der Zitronenmelisse und anderen Arten wie der Türkischen Melisse hat sie übrigens bis auf den Namen nur wenig gemein. Ihren Zweitnamen «Indianernessel» verdankt sie ihrer Vorgeschichte. So wurde sie schon lange vor der Entdeckung Amerikas von den einheimischen Oswego als Tee gegen Erkrankungen der Atemwege, Kopfschmerzen und Fieber eingesetzt.

Wer dieses Gebräu selbst probieren möchte, giesst dazu einfach einige Teelöffel frischer oder getrockneter Blätter mit heissem Wasser auf. Nach fünf bis zehn Minuten Ziehzeit ist der Oswego-Tee fertig. Ebenso können die Blätter zur Herstellung von Sirup verwendet werden – ein Rezept dafür finden Sie in unserem Blog.

In der Literatur wurde die Wildform der Monarda didyma zuerst im späten 16. Jahrhundert vom spanischen Arzt Nicolas Monardes in seinem Werk über Heilpflanzen der «Neuen Welt» beschrieben, bevor sie Mitte des 18. Jahrhunderts – wahrscheinlich entweder 1737 oder 1756 – erstmals als Kulturpflanze angebaut wurde. Heute sind Abkömmlinge der Monarda didyma und Hybriden aus dieser und Monarda fistulosa in nahezu jedem Gartencenter als Zierpflanzen zu finden – die Wildform hingegen wird immer seltener.

Goldmelisse mit einer Biene

Goldmelisse mit einer Biene 

Goldmelissen im Garten

Goldmelissen im Garten 

Farbenfroh blühende Monarda didyma

Farbenfroh blühende Monarda didyma 

Aussehen und Wuchsform 

Je nach Sorte erreicht die Monarda didyma eine Wuchshöhe von etwa 80 cm bis 150 cm. Typisch sind dabei für alle Sorten ein eckiger Stiel und ein dichter Blatthorst mit gegenständigen, eiförmig-lanzettlichen Blättern mit gekerbten Rändern, behaarter Unterseite und kurzen Stielen. Zerreibt man diese Blätter, setzen sie einen intensiven Zitronengeruch frei, der dem der Bergamotte ähnelt.

In der Blütezeit, die von Juni bis September andauert, kommen zusätzlich scharlachrote, von roten Hochblättern umgebene Blütenstände hinzu, die je etwa 30 Einzelblüten beinhalten. Gegen Ende der Blütezeit bilden sich im Inneren der Blüten kleine, bräunliche Nussfrüchte, die für die Aussaat geerntet werden können.

Scharlach-Monarden mögen es hell – aber nicht trocken 

Im eigenen Garten ist die Goldmelisse äusserst pflegeleicht. Solange sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit feuchtem, mässig nährstoffreichem und durchlässigem Boden bekommt, gedeiht sie in fast jedem Garten prächtig. Sie sollte jedoch immer an einem luftigen Standort und nicht zu dicht neben anderen Pflanzen stehen, da sie sich gerne weit im Beet ausbreitet und recht anfällig für den Echten Mehltau ist. Ferner sollte sie von der Mittagssonne nach Möglichkeit verschont bleiben.

Im Beet verträgt sich die Monarda didyma am besten mit Ziergräsern oder Salbei sowie mit einer Vielzahl anderer Stauden und Heilkräuter. Insbesondere Astilben, Schafgarbe, Glockenblumen, Ehrenpreis, Sonnenhut und Duftnesseln stellen mit ihren farbenfrohen Blüten und markanten Blütenformen einen visuell ansprechenden Kontrast zu den scharlachroten Blüten der Scharlach-Monarde dar und sind daher als Nachbarn wärmstens zu empfehlen.

Blühende Golmelissen
Goldmelissen (Monarda didyma)
Goldmelisse Monarda didyma)

Der Anbau von Goldmelissen ist in der Regel unproblematisch und sie wächst in fast jedem Garten prächtig. Die Pflanze mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit feuchtem, mässig nährstoffreichem und durchlässigem Boden.  

Anzucht aus Samen 

Bei der Anzucht von Goldmelisse aus Samen haben Hobbygärtner die Wahl, die Samen entweder im Februar unter Glas vorzuziehen oder nach den Eisheiligen direkt im Freiland auszusäen. Erstere Methode ist zu empfehlen, wenn gewünscht ist, dass die Stauden schon früh erblühen. Füllen Sie dazu einen kleinen Topf mit Anzuchterde und stecken Sie die Samen hinein. Da es sich bei Monarda didyma um einen Lichtkeimer handelt, sollten die Samen jedoch nicht vollständig mit Erde bedeckt sein.

Stellen Sie das Anzuchtgfäss an einem hellen und warmen Ort auf und achten Sie darauf, dass die Erde stets feucht bleibt. Dabei kann es helfen, mithilfe von Frischhaltefolie oder einer transparenten Abdeckung die Feuchtigkeit am Entweichen zu hindern. Denken Sie jedoch daran, die Folie einmal täglich zu entfernen, um den Topf zu lüften – andernfalls kann sich Schimmel bilden.

Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen ins Beet umziehen. Heben Sie dafür im gewählten Beet in Abständen von etwa 30 bis 40 cm Pflanzlöcher aus und setzen Sie die Jungpflanzen einzeln hinein. Gegebenenfalls sollten Sie im Beet eine Drainage aus Ton oder Kies anlegen, da die Pflänzchen Nässe nur schlecht vertragen. Mischen Sie die entnommene Erde mit Kompost und schütten Sie die Pflanzlöcher damit zu, sodass die Wurzeln bedeckt sind. Drücken Sie zum Abschluss die Erde fest und giessen Sie die Pflanzen reichlich an.

Die passenden Samen der Monarda didyma 

Pflege und weitere Tipps 

Aufgrund ihrer Herkunft ist die Goldmelisse überraschend gut an das mitteleuropäische Klima angepasst und kann auch ohne viel Hilfe mehrere Jahre überdauern. Wichtig ist jedoch, dass der Boden immer ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe bietet. Reichern Sie also jedes Frühjahr den Boden mit Kompost an und giessen Sie insbesondere an warmen Sommertagen gründlich.

Um die Scharlach-Monarde durch den Winter zu bringen, sind ebenfalls nur wenige Vorbereitungen erforderlich. Die oberirdischen Pflanzenteile ziehen von selbst ein, sodass nur das Rhizom vor Winternässe geschützt werden muss. In Beeten mit Drainage und ausreichend lockerer Erde ist dies jedoch kein allzu grosses Problem, da Wasser von selbst abfliessen kann.

Nicht zuletzt sollten Sie die Indianernessel alle zwei oder drei Jahre teilen. Dies gelingt am besten, indem Sie die ganze Pflanze im Frühjahr ausgraben und den Wurzelballen mit dem Spaten in mehrere Teile zerstechen. Indem Sie die Stücke einzeln vergraben, lässt sich die Pflanze daraufhin problemlos sortenrein vermehren.

Biene an Goldmelissenblüte

Biene an Goldmelissenblüte 

Monarda didyma 'Scarlet'

Monarda didyma 'Scarlet' 

Verwendung der Goldmelisse im Tee

Verwendung der Goldmelisse im Tee 

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