
Lavendelbeutel selber basteln: Duftsäckchen gegen Motten und fürs Bett
Lavendelkissen und -säckchen stellen eine tolle Möglichkeit dar, von den positiven Eigenschaften des Lavendels zu profitieren. Hängt man sie beispielsweise in den Schrank, geben sie ihren wohltuenden Duft an die Wäsche weiter und halten Motten und deren gefrässige Larven fern.
Lavendel ist nicht nur schön anzusehen, sondern besitzt auch eine Vielzahl positiver Eigenschaften. Schon die alten Römer schätzten ihn als Badezusatz – daher auch sein Name, der sich von «lavare», dem lateinischen Wort für «waschen», ableitet. Auch seine Wirkung gegen Kopfschmerzen, Nervosität und Schlaflosigkeit ist in der Naturmedizin seit Jahrhunderten bekannt.
Lavendel: ein «Alleskönner» unter den Heilpflanzen
Verantwortlich für die Wirkung des Lavendels sind die über 160 ätherischen Öle, die seine Blätter und Blüten enthalten. Sie wirken beruhigend, harmonisierend und entzündungshemmend, weshalb Lavendeltee noch heute gegen Atemwegsbeschwerden und Verdauungsprobleme eingesetzt wird. Diese Öle sind auch die Träger des charakteristischen Lavendeldufts.
Der Grossteil des angebauten Lavendels ist jedoch kein Echter Lavendel, sondern Lavandin, eine Kreuzung aus Ersterem und Speiklavendel. Moderne Kulturformen dieser Art enthalten weniger heilsame Wirkstoffe, sind aber für Parfums und Kosmetik ergiebiger, da sie schneller reifen und wesentlich mehr Öl abwerfen. Für die Herstellung von Lavendelbeuteln eignen sich trotzdem beide Arten – Sie können also getrost Lavendel aus Ihrem Garten verwenden.

Lavendel in Büscheln zum Trocknen

Abfüllen von Lavendelsäckchen

Abgefüllte Lavendel-Duftbeutel
Lavendel für Duftsäckchen frisch ernten
Grundsätzlich lässt sich Lavendel während der gesamten Blütezeit ernten. Für Lavendelsäckchen eignen sich jedoch am besten frisch ausgetriebene Blüten. Die Ernte sollte vormittags erfolgen. Schneiden Sie die Zweige etwa 10 cm unterhalb der Blütenstände ab. Trocknen Sie Ihre Ernte hängend an einem luftigen, vor Hitze und Sonne geschützten Ort. Mehr Tipps zum Trocknen finden Sie hier.
Darüber hinaus benötigen Sie ein Stück Stoff (zum Beispiel Leinen oder Baumwolle), eine Stoffschere, Nähmaterialien und ein Band zum Verschliessen und Aufhängen. Wer nicht nähen kann oder will, hat alternativ die Möglichkeit, den Lavendelbeutel zu verkleben oder zusammenzutackern.
Lavendelbeutel selber nähen und füllen
Schneiden Sie zunächst den Stoff nach Wunsch zu. Für Anfänger empfehlen wir ein Rechteck mit einer Seitenlänge von 15 bis 20 cm. Seien Sie dabei ruhig etwas grosszügiger mit dem Stoff – die Nähte landen schlussendlich ohnehin innen.
Falten Sie das Stoffstück vertikal, sodass die «schöne» Seite innen liegt. Nähen Sie eine lange und eine kurze Seite mit 0.5 cm Abstand vom Rand zu. Falls Sie stattdessen Kleber verwenden, lassen Sie diesen vollständig trocknen, bevor Sie fortfahren.
Wenden Sie den fertigen Beutel und füllen Sie die Lavendelblüten einzeln oder in ganzen Blütenständen ein. Soll der Lavendelbeutel etwas weicher werden, geben Sie Watte oder Taschentücher hinzu.
Nähen Sie zum Abschluss die letzte Seite des Beutels zu. Arbeiten Sie aber sauber: Diese Naht ist von aussen sichtbar! Anschliessend können Sie den Beutel mit einem Band im Schrank aufhängen oder ihn im Bett platzieren, um selbst von seinen Ausdünstungen zu profitieren.



Der getrocknete Lavendel kann beispielswiese in Stoff- oder Jutebeutel abgefüllt werden. Die Beutel eigenen sich gut als kleine Geschenke für Freunde, Familie oder auch bei Anlässen wie Hochzeiten.
Weitere Tipps und Tricks
Lavendelsäckchen behalten ihren Duft und ihre Wirkung normalerweise etwa drei Monate lang. Nach dieser Zeit müssen Sie sie entweder neu befüllen oder mit Lavendelöl beträufeln und durch anschliessendes Durchkneten reaktivieren.
Übrigens eignen sich Lavendelbeutel nicht nur als Motten- und Mückenschreck oder als Geschenk für die Liebsten, sondern auch als Möglichkeit, alte T-Shirts oder ausgediente Bettwäsche zu recyceln. Seien Sie also kreativ und wählen Sie ein Muster, das Ihnen gefällt!