Die Preiselbeere wächst als immergrüner, kompakter, aufrechter bis kriechender Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 40 Zentimeter. Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaumig behaart. Sie wurzelt bis einen Meter tief.
Fünf bis sechs Wochen nach der Befruchtung reifen ab Ende August bis Anfang September die zunächst weissen, später leuchtend roten Beeren. Kultursorten reifen unter guten Bedingungen auch noch ein zweites Mal im September und Oktober. Unter günstigen klimatischen Bedingungen sind schon ab Ende Juni reife Preiselbeeren zu finden. Die vierkammerigen Beeren besitzen einen Durchmesser von fünf bis zehn Millimeter und einen säuerlichen oder etwas bitteren Geschmack. Belaubung: Verkehrt eiförmig, Oberseite dunkelgrün, Unterseite punktiert hellgrün.
Herkunft: Mittel-, Nordeuropa, Zentral-, Nordasien, Nordamerika: Nadelwälder, Moore, Heiden.
Verwendung:
Die Preiselbeere ist in der Küche eine weithin geschätzte und beliebte Frucht. Wegen ihres herbsauren Geschmacks, der auf den hohen Anteil von Fruchtsäuren zurückgeht (beispielsweise Benzoe-, Ascorbin- und Salicylsäure), wird sie allerdings nur selten roh gegessen, sondern meist als Zubereitung in Form von Kompotten und Marmeladen. Wegen des Gehaltes an Ascorbinsäure (Vitamin C), Benzoe- und Salicylsäure, die auf Lebensmittel konservierend wirken, sind Erzeugnisse aus Preiselbeeren meist gut haltbar. Ascorbin- und Benzoesäure werden in der Lebensmittelherstellung als Konservierungsmittel eingesetzt, dagegen ist der Einsatz von Salicylsäure als Lebensmittelzusatzstoff verboten. Sie gehört zu den pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffen der Preiselbeere.
Die Früchte enthalten neben Vitamin C auch die Vitamine B1, B2, B3 und Beta-Karotin (Provitamin A) sowie diverse Mineralstoffe, vor allem Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat. Ihr Gehalt an Anthocyan lässt annehmen, dass der Genuss der Beeren oder des Saftes vor Nieren- und Harnblaseninfektionen schützt, da sie möglicherweise das Einnisten der Bakterien in der Schleimhaut verhindern. Auch zur Senkung des Cholesterinspiegels und bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen wird der Pflanze ein Nutzen zugesprochen. Die aktuelle Forschung untersucht diese Zusammenhänge.
Die getrockneten Blätter (= Blattdroge) sind im Arzneibuch gelistet und werden als Vitis-Idaeae folium (lat. folium = 'Blatt') bezeichnet. Sie werden unter anderem als Ersatzdroge für die Blätter der Bärentraube (Uvae-Ursi Folium) verwendet.
Aus den getrockneten Blättern lässt sich ein Tee herstellen, der nach dem Glauben der Volksmedizin bei Erkrankungen der Harnorgane eingesetzt werden kann und auch eine fiebersenkende Wirkung aufweisen soll.
Aussaat:
Die Samen sollten zuerst stratifiziert werden (hierfür die Samen mit etwas feuchtem Sand 2 Monate im Kühlschrank lagern bei ca. 4°C). Nach der Stratifikation die Samen auf die feuchte Aussaaterde legen, andrücken und nur ganz leicht mit Erde bedecken. Das Substrat gleichmässig feucht halten (nicht nass!) und keiner direkten Sonnenbestrahlung aussetzen. Ein Zimmergewächshaus eignet sich gut. Um Schimmelbildung vorzubeugen, das Gewächshaus regelmässig lüften. Einen warmen (ca. 20°C) und hellen Standort dafür wählen. Die Keimdauer beträgt 3-6 Wochen, nach der Stratifikation. Staudensamen keimen in unregelmässigen Abständen und die Keimperiode kann lange dauern. Saatgefässe deshalb nicht zu früh vernichten.
Pflege:
Die Preiselbeere ist empfindlich gegen Kalk.
Quellen u.a. Wikipedia