Der Schlangen-Knöterich, Schlangen-Wiesenknöterich) ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 cm erreicht, mit aufrechten, unverzweigten Stängeln. Das kräftige Rhizom ist s-förmig schlangenartig gewunden, davon leitet sich auch der deutsche Trivialname ab.
Diese Pflanzenart ist nahezu zirkumpolar (innerhalb einer Klimazone auf mehreren Kontinenten) verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Europa, die gemässigten Zonen Asiens, Marokko und Pakistan. In Nordamerika ist sie ein Neophyt. In Europa fehlt diese Art weitgehend in Skandinavien. Im Süden ist sie nur in Gebirgen vertreten. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Gipfel des Riedberger Horns bis zu einer Höhenlage von 1785 Metern auf.
Standorte sind feuchte Humusböden, die reich an Stickstoff- und Mineralverbindungen sind. Man findet sie vor allem in Feuchtwiesen der Niederungen bis zur alpinen Stufe.
Verwendung:
Frisch ist der Schlangen-Knöterich ein wertvolles Viehfutter; er wird jedoch im Heu wertlos, weil die Blätter zerbröseln.
Die Art wird auch als Wildgemüse verwendet. Die stärkereichen Wurzeln, die auch Vitamin C enthalten, kann man von September bis in den Winter hinein in feine Scheiben geschnitten über Nacht in Wasser einlegen und dann mit Blattgemüse oder als Bratling verarbeitet essen. Von April bis August kann man die Blätter als Grundlage für Blattsalat, Spinat oder Blattgemüsegerichte verwenden. Da alle Teile aber auch viel Oxalsäure und Gerbstoffe enthalten, sollten davon nur kleinere Mengen verzehrt werden.
Das verdickte, schlangenförmige Rhizom galt früher als Heilmittel (zuweilen als heimischer Ersatz für Arum dracunculus oder Dracunculus vulgaris) und wurde im Sinne der Signaturenlehre bei Schlangenbissen eingesetzt. Auf diesen Zusammenhang verweist auch der Name. Schlangen-Knöterich wurde aber auch bei hartnäckigem Husten und anderen Heilanzeigen eingesetzt.
Aussaat:
Kaltkeimer. Aussaat der Samen in Saatschalen mit sandigem Anzuchtsubstrat im Herbst. Die Aussaatschalen dann im geschützten Freien aufbewahren und konstant feucht (nicht nass) halten. Durch den natürlichen Temperaturverlauf über den Winter beginnen enzymabbauenden Prozesse an der Samenschale, welche die Keimung im Frühjahr begünstigen. Bedeckung der Aussaatschalen während Winter mit Schnee ist von Vorteil. Keimung im Frühling.
Wenn diese Temperaturen während der Kühlperiode über- oder unterschritten werden, schadet dies der Keimung nicht. Die Kühlperiode muss dann entsprechend verlängert werden, da der Prozess der keimauslösenden, hormonartigen Säure während dieser Zeit kurz still stand oder sich verlangsamt hat.
Sollten die Aussaaten in der Kühlperiode mit Schnee bedecken werden können ist das Ideal, denn die Temperatur unter Schnee hält sich in der Regel in dem günstigen Bereich von –4 bis 0°C und bleibt feucht. Wenn der Schnee schmilzt 'frisst' dies an der Samenschale und macht diese poröser, was für dem Keimen sehr entgegenkommt. Nach dieser Kühlperiode liegt der günstigste Temperaturbereich zwischen +5 und +12°C, auch wenn schon eine Keimung zu bemerken ist.