
WESPEN & HORNISSEN: SO GELINGT EIN FRIEDLICHES ZUSAMMENLEBEN MIT DEN NÜTZLINGEN
Die wenigsten Menschen denken bei Wespen und Hornissen an fleissige Gartenhelfer. Dabei sind sie für unsere Umwelt ähnlich wie Wildbienen nützlich und wertvoll. Erfahren Sie hier, wie ein Zusammenleben im Garten ohne Verletzungsgefahr durch die stacheligen Gefährten gelingt.
Ideale Lebensräume: Hohlräume, Nischen und Streuobstwiesen
Wie sieht eigentlich die Lebensweise von Wespen und Hornissen aus? Wespen kommen sowohl in solitärer Form als Einzelgänger als auch in Völkern lebend vor. Während die weiblichen Arbeiterwespen maximal 22 Tage und die Männchen wenig länger überleben, dauert das Leben einer Wespen-Königin ein ganzes Jahr. Ihren Stachel setzen sie, anders als Bienen, öfter ein, da dieser nach einem Stich erhalten bleibt. Als Lebensraum bevorzugen Wespen dunkle Hohlräume wie Zwischenräume an Gemäuern oder Dächern, Maulwurfshügel oder Altholzbestände.
Hornissen fühlen sich in höhlenartigen Räumen, in artenreichen Laubmischwäldern oder auf Streuobstwiesen wohl. Sie leben in Hornissenstaaten, die von Mai bis November aktiv sind und anschliessend sterben. Allein die Jungkönigin überlebt den Winter, wobei sie diesen nicht im Nest verbringt, sondern bevorzugt unter Erde, Rinde oder Altholz. Im darauffolgenden Mai gründet sie ein eigenes Nest. Auch wenn Hornissen einen Stachel haben, kommt es selten zu Zwischenfällen mit ihnen, da die Insekten es nicht auf Speisen des Menschen abgesehen haben, sondern sich von Insekten ernähren.
Sie sehen: Die Lebensweise von Wespen und Hornissen unterscheidet sich voneinander. Doch welche Unterschiede bestehen zur Biene, die ihnen rein optisch ähnelt?



Bienen, Wespen und Wildbienen: ähnlich und doch unterschiedlich
Bienen und Wespen kann man auf den ersten Blick schonmal verwechseln: Sie sind etwa gleich gross und weisen eine typische gelb-schwarze Streifen auf.
Sie erkennen Wespen an ihrem schwarz-gelb gestreiften Hinterteil, während Bienen ebenso gestreift sind, jedoch eine bräunliche Grundfarbe aufweisen. Auf die schmerzhafte Art lassen sie sich durch einen Stich unterscheiden: Wenn Sie von einer Biene gestochen werden, schmerzt dies deutlich mehr, da der Stachel in der Haut verbleibt und Entzündungen sowie allergische Reaktionen auslösen kann. Doch so weit muss es nicht kommen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied: Nur Bienen produzieren Honig, was aber nicht heisst, dass Wespen weniger nützlich für unsere Umwelt sind.
Wespen ernähren sich nämlich unter anderem auch von Pflanzennektar und tragen über ihren Besuch verschiedener Pflanzen zur Bestäubung und zum Erhalt der pflanzlichen Artenvielfalt ebenso bei wie zu einer reichhaltigen Ernte.
Hornissen, die sie an ihrer beträchtlichen Grösse und ihrem flinkeren Flug erkennen, sind ebenso nützlich für unser Ökosystem, wenn auch auf andere Weise: Über ihren Verzehr von Mücken, Fliegen und anderen potentiellen Gartenschädlingen wirken sie als natürliche Schädlingsbekämpfer und Nützlinge im Garten.
Tipps für ein friedliches Zusammenleben mit Wespen und Hornissen
Auch wenn Hornissen und Wespen generell friedlich sind und ihren Stachel nur beim Beutefang oder bei Bedrohungen einsetzen, sollten Sie Folgendes vermeiden:
Speisen und Getränke im Garten offen herumstehen lassen
hektisch werden
anpusten (CO2 aus der Atemluft wird als Bedrohung erkannt)
Tipp: Kommen Ihnen die Insekten zu nahe, sprühen Sie sie mit Wasser aus der Sprühflasche an. Die Tiere fassen dies als Regen auf und suchen den Schutz ihres Nestes.
Damit es möglichst gar nicht erst zu solchen Situationen kommt:
Halten Sie stets etwas Abstand zu Nestern – mindestens drei Meter.
Bringen Sie Speisen und Getränke kurz vor dem Verzehr und abgedeckt in den Aussenbereich.
Prüfen Sie diese vor dem Essen und Trinken.
Nach dem Essen: Sofort abräumen und Hände und Mund abwaschen, um süsse Gerüche zu beseitigen.
Entfernen Sie Fallobst regelmässig.



Gut zu wissen: Hornissen sind auch nachts aktiv. Verirren diese sich ins Haus, schalten Sie kurz alle Lichter aus. So finden die geflügelten Nützlinge einfacher zurück nach draussen.
Weitere Tipps zum Zusammenleben mit Wespen, Hornissen und Co. findet man auf der Seite von ProNatura.