Seedpaper selber herstellen

Seedpaper selber machen: So einfach wird Samenpapier selbst hergestellt 

In den letzten Jahren hat ein neuer Trend im Gartenbau Einzug gehalten: Seedpapers! Dabei handelt es sich um Papier, in das Pflanzensamen eingearbeitet wurden – es muss also nur im Beet oder Pflanztopf ausgebracht werden, damit dort Blumen, Tomaten oder andere Pflanzen spriessen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz einfach selbst Samenpapier herstellen können!

 

Selbst geschöpftes Samenpapier eignet sich auch wunderbar als Geschenk für einen besonderen Anlass oder als personalisierte Grusskarte während die Herstellung zu Hause auch den Kleinsten Spass macht. Es gibt also viele Möglichkeiten, mit Samenpapier sich selbst und anderen eine Freude zu machen.

Saatpapier – die kreative Art, Samen zu verschenken 

Wer schon einmal selbst Papier geschöpft hat, ist mit dem grundlegenden Prozess zur Herstellung von Seedpapers bereits vertraut. Zusätzlich müssen der Pulpe, dem Papierbrei, der bei Auflösung von Altpapier in Wasser entsteht, jedoch Samen beigemischt werden, um diese in das fertige Papier einzubringen.

Bei der Auswahl der Samen haben Sie übrigens die freie Wahl – von pflegeleichten Wild- und Sommerblumen wie Mohn, Kamille und Ringelblumen bis hin zu Paprika und Tomaten können fast alle Samen verwendet werden. Für bestmögliche Ergebnisse sollten Sie jedoch darauf achten, dass jeder Bogen nur Samen mit ähnlichen Bedürfnissen enthält. Ferner sollten sehr grosse Samen wie die von Sonnenblumen oder Kürbissen nicht in Saatpapier verarbeitet werden.

Fertiges, selbstgemachtes Papier

Fertiges, selbstgemachtes Papier 

Blumen und Samen

Viele Samen eigenen sich für Samenpapier 

Papier selber machen: Schöpfrahmen

Benötigt wird auch ein Schöpfrahmen 

Vorbereitung und Materialien 

Neben dem Saatgut benötigen Sie zur Herstellung von Saatpapier ausserdem ausreichend gut lösliche Papierreste und einen Schöpfrahmen. Zum Beispiel sind alte Zeitungen, Eierkartons oder Servietten bestens geeignet, um daraus Papier zu schöpfen – Hochglanzmagazine oder beschichtetes Papier hingegen nicht.

Einen Schöpfrahmen können Sie ganz einfach aus Gitterdraht, feinem Fliegengitter und Textil-Klebeband selbst bauen. Schneiden Sie dazu die Gitter zunächst so zurecht, dass beide dieselbe Grösse haben, und fixieren Sie sie anschliessend mit dem Klebeband aufeinander.

Schritt 1: Pulpe ansetzen 

Zerkleinern Sie zuerst das Papier und weichen Sie es über Nacht in lauwarmem Wasser ein. Je kleiner Sie das Altpapier zerreissen, desto besser lässt es sich später verarbeiten. Um Ihrem Samenpapier Farbe zu verleihen, können zudem einige Schnipsel Krepp- oder Seidenpapier hinzugegeben werden.

Sobald die Pulpe komplett trüb und homogen ist, kann sie weiterverarbeitet werden. Eventuell ist es aber dennoch sinnvoll, mit einem ausrangierten Mixer oder Pürierstab etwas nachzuhelfen und letzte aufgeweichte Schnipsel zu zerkleinern.

Schritt 2: Papier schöpfen 

Geben Sie die Pulpe anschliessend in eine ausreichend grosse Wanne und verdünnen Sie sie. Ideal ist dabei ein Mischverhältnis von einem Teil Papierbrei zu vier Teilen Wasser. Schöpfen Sie anschliessend mit Ihrem Schöpfrahmen Papier ab, indem Sie ihn in die Wanne eintauchen und hin- und herbewegen, bis sich auf dem Gitter eine gleichmässige Schicht Papierbrei gebildet hat.

Alternativ kann auch eine Ausstechform auf das Gitter gelegt und mit einem Schöpflöffel Papiermasse hineingegeben werden. Auf diese Weise lässt sich Saatpapier in Schmetterlings-, Herz- oder einer beliebigen anderen Form herstellen – und das ganz ohne Schneiden!

Schritt 3: Samen einarbeiten und trocknen lassen 

Stellen Sie die Rahmen nach dem Schöpfen leicht schräg zum Abtropfen auf. Sobald kein Wasser mehr herausläuft, können Sie die Samen einarbeiten. Streuen Sie das Saatgut dafür möglichst gleichmässig auf das Papier und drücken Sie es leicht ein.

Legen Sie die so präparierten Papierbögen danach zwischen zwei Geschirrtücher oder Filzstücke und pressen Sie vorsichtig mit einer Gummiwalze das restliche Wasser heraus. Abschliessend muss das Samenpapier nur noch trocknen, bevor Sie es verschenken oder selbst verwenden können.

Samenpapier in Herzform
Samenpapier mit Pflanzenteilen
Samenpapier mit feinen Samen

Das selbstgemachte Samenpapier kann je nach Bedarf geformt und zugeschnitten werden. Bei sehr feinen Samen und feinem Papier kann ein feines Seedpaper hergestellt werden. Grösser Samen und faserigeres Papier führt zu gröberem, strukturvollerem Samenpapier. 

Verwendung und Aussaat von Saatpapier 

Aus dem fertigen Saatpapier können unter anderem beispielsweise Grusskarten oder Anhänger für Geschenke hergestellt werden. Stanzen Sie für Letzteres einfach mit einem Locher oder einer Lochzange ein kleines Loch, um ein Band daran zu befestigen.

Um später mit dem Saatpapier auszusäen, legen Sie dieses einfach flach auf ein geeignetes Substrat und bedecken Sie es dünn mit Erde – genau, wie Sie es mit losen Samen tun würden. Die Feuchtigkeit im Boden weicht von selbst das Papier auf, sodass dieses sich zersetzt und die Samen keimen können.

Es muss nicht immer «echtes» Samenpapier sein 

Auch lose Samen von Paprika, Tomaten und Chilis aus der Küche lassen sich retten, indem daraus eine stark vereinfachte Form von Saatpapier hergestellt wird. Nehmen Sie dafür die Samen einfach mit einem feuchten Papiertuch auf, falten Sie dieses, sodass die Samen nicht herausfallen, und lassen Sie es in der Sonne trocknen. Anschliessend können die Samen mitsamt des Tuchs eingepflanzt werden, um selbst Pflanzen zu ziehen.

Als Alternative zu Saatpapier bieten sich darüber hinaus sogenannte Seedbombs, Seedpills oder Seedballs an. Diese haben den Vorteil, dass sie zur Aussaat einfach in den Garten geworfen werden können und ohne weitere Pflege selbst keimen. Eine Auswahl an Seedballs finden Sie in unserem Shop – schauen Sie herein!

Passende Blumensamen 

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