
Schwammgurke, Schwammkürbis – nachhaltige Schwämme aus der Luffa aegyptiaca
Anders als ihre bekannteren Verwandten wird die Luffagurke (Luffa aegyptiaca) im Westen hauptsächlich nicht zum Verzehr angebaut. Vielmehr ist es das faserige Innenleben ihrer Früchte, das für die meisten Menschen von Interesse ist. Die getrockneten Früchte der Luffagurke haben ein schwammähnliches Inneres, welches der Pflanze auch die Namen «Schwammgurke» und «Schwammkürbis» einbringt und sich auch zum Waschen oder Spülen eignet. Hier verraten wir Ihnen, wie Sie selbst aus ihren Früchten Schwämme herstellen.
Luffa aegyptiaca – Gurke oder Kürbis?
Die Schwammgurke gehört genau wie Gurke, Kürbis und Zucchini zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Technisch betrachtet sind Luffagurken jedoch weder Kürbisse noch Gurken – vielmehr fallen sie in die Gattung Luffa, die insgesamt sieben Pflanzen umfasst. Wo sie ursprünglich herkommen, lässt sich heute nicht mehr einwandfrei belegen – sicher ist nur, dass Wildformen der einjährigen Kletterpflanze heute in tropischen Regionen Zentralasiens, im Südpazifik und im Nordosten Australiens zu finden sind. Zusätzlich kultiviert man Luffagurken in China, Süd- und Mittelamerika und Afrika gezielt als Nutzpflanzen.
Unter idealen Bedingungen erreichen die fünfkantigen, dünn behaarten Sprossen des Schwammkürbisses eine Länge von bis zu 15 Metern, wobei sie entlang der Ranken langstielige, gelappte Blätter bilden, die nicht selten fast 20 cm lang und ebenso breit werden. In unseren Breitengraden beginnt die Blüte der Pflanze im Juni und dauert bei optimaler Haltung bis in den Oktober an. Jedes Exemplar trägt dabei sowohl weibliche als auch männliche, kräftig gelbe Blüten, wobei weibliche Blüten einzeln und männliche in Trauben von bis zu 32 Einzelblüten auftreten. Nach Bestäubung entwickelt sich aus dem Fruchtknoten der weiblichen Blüte eine grosse, längliche Frucht mit dünnem Flaum, die später von selbst austrocknet.

Männliche Blüten der Luffa-Pflanze

Luffa-Anbau

Ernte des reifen Schwammgewebes
Ernte: Im Sommer Gemüse, Schwämme im Herbst
Wann Sie die Luffagurke ernten, hängt davon ab, was Sie damit vorhaben. Zum Verzehr sollten Sie die Früchte möglichst früh ernten. In Asien verwendet man junge Luffagurken ungefähr so wie Zucchini – Sie können sie also roh verzehren, andünsten oder als Zutat für Suppen verwenden. Achten Sie aber darauf, nur Früchte von Luffa-Pflanzen zu verzehren, die Sie aus samenfestem Bio-Saatgut herangezogen haben.
Um Luffaschwämme herzustellen, lassen Sie die Früchte mindestens bis September an der Pflanze reifen. Sie erkennen den richtigen Erntezeitpunkt daran, dass die Schale gelb, trocken und mit braunen Punkten übersät ist. Im Zweifelsfall kann ein Klopftest Klarheit verschaffen, ob eine Frucht reif ist: Hört sie sich hohl an, ist auch das Innere grösstenteils ausgetrocknet. Ernten Sie die Früchte und lassen Sie sie für einige Tage in der Sonne zu Ende trocknen, bevor Sie sie schälen und zuschneiden. Vor der ersten Verwendung sollten Sie die verbleibenden Samen aus dem Schwamm herauskneten oder -klopfen und ihn erneut waschen und trocknen.



Der Anbau der Schwammgurke, Luffa aegyptiaca, funktioniert auch in unseren Breitengraden. Die jungen Früchte können gegessen werden. Für den Erhalt der Schwämme werden die Früchte bis zur vollen Reife an der Pflanze gelassen.
Luffaschwämme richtig verwenden
Luffaschwämme sind aufgrund ihres Härtegrads am besten als Dusch-, Bade- oder Massageschwämme geeignet. In der Küche finden sie vor allem als Putz- oder Spülschwämme Verwendung. Das Beste daran: Sie können pro Pflanze etwa drei bis fünf Früchte ernten und die Samen im Folgejahr erneut zur Aussaat verwenden – Sie haben somit jedes Jahr genug Material für neue, nachhaltige Gurkenschwämme zur Verfügung.
Damit die Schwämme hygienisch einwandfrei bleiben, waschen und wringen Sie sie nach der Benutzung aus und hängen sie zum Trocknen auf. Alternativ können Sie sie auch bei 30 °C in die Waschmaschine geben – verzichten Sie dabei aber auf den Weichspüler.