
RAUPENFRASS AN KOHL: RAUPENARTEN & VORBEUGUNG
Kabis, Blumenkohl, Kohlrabi und alle anderen Kohlarten sind nicht nur bei Gemüsegärtnern beliebt, sondern auch bei verschiedenen Schmetterlingslarven, die sich auf diese Nahrungspflanzen spezialisiert haben und im Gemüsegarten zum Teil erhebliche Schäden verursachen können. Die erwachsenen Falter ernähren sich in erster Linie vom Nektar verschiedener Blüten. Nur die Larven, die auch als Raupen bezeichnet werden, fressen an den Kohlpflanzen.
Die wichtigsten Raupen an Kohlpflanzen
Kohlweisslinge (Pieris brassicae, Pieris rapae)
Am bekanntesten sind sicherlich die Kohlweisslinge. Diese weiss gefärbten Schmetterlinge mit ihrer auffälligen, schwarzen Musterung sind weit verbreitet. Sie sind den ganzen Sommer als Blütenbesucher im Garten anzutreffen.
Genau genommen schädigen an Kohlpflanzen zwei verschiedene Arten: der Grosse Kohlweissling und der Kleine Kohlweissling. Die Falter beider Arten sehen sich zum Verwechseln ähnlich.
Die Larven des Grossen Kohlweisslings sind von gelber Grundfarbe und zeigen viele schwarze Flecken und Punkte. Auffällig ist auch, dass diese Art immer in grossen Gruppen auftritt.
Die grünen Larven des Kleinen Kohlweisslings sind eher Einzelgänger, können aber auch grosse Schäden verursachen.



Der Kohlweissling kann erhebliche Schäden verursachen. Zu sehen ist der Grossse Kohlweissling im Raupenstadium, als ausgewachsener Schmetterling und das Schadbild eines verfressenen Kohls.
Kohl- und Gemüseeule (Mamestra brassicae, Lacanobia oleracea)
Die plumpen Larven der Kohl- und Gemüseeulen sind unterschiedlich gefärbt. Häufig findet man braune oder graue Exemplare, aber auch grüne und blass rosa gefärbte Exemplare fressen an Kohlarten aber auch an Tomate, Spinat und einigen anderen Pflanzenarten. Die beiden Schmetterlingsarten sind schwer zu unterscheiden, da sich die nachtaktiven, plumpen Falter und auch die Larven in Aussehen und Lebensweise ähneln. Die Schädlinge fressen nicht nur an den Blättern, sie bohren sich auch tief in die Köpfe von Kabis, Wirz und Chinakohl hinein, die dann besonders leicht von Fäuleerregern befallen werden können.



Die Kohleule als Raupe (Bild 1) und als ausgewachsener Falter (Bild 2). Das dritte Bild zeigt einen befallenen Kabis.
Kohlmotte oder Kohlschabe (Plutella xylostella)
Die grünen Larven dieses Kohlschädlings sind kleiner als die bisher beschriebenen Raupen. Sie fressen an Blättern und verursachen dort einen typischen Schabe- und Fensterfrass. Die kleinen, schlanken Falter sind braun gefärbt. Die Kohlmotte tritt in manchen Jahren stärker auf, hat aber nicht die Bedeutung wie die Kohlweisslinge und die Eulenlarven. Ausführliche Hinweise zu diesem Falter sind hier zu finden.
Kohlzünsler (Evergestis forficalis)
Die gelbgrünen Larven des Kohlzünslers sind, ähnlich, wie die der Kohlmotte, nicht so häufig im Garten anzutreffen. Die Schmetterlinge sind hellbraun gefärbt. Weitere Informationen zu diesem Falter bietet die Seite Lepiforum.de.
Befall durch Raupen verhindern
Den besten Schutz vor Raupenfrass bieten Kulturschutznetze, die rechtzeitig, bevor die Falter auftreten, über die Pflanzen gelegt werden. Es gibt sie in verschiedenen Grössen. Für den Beetanbau von Kohlrabi, Mai- und Steckrüben reichen in der Regel Netze mit einer Breite von 2,2 m aus. Für höhere Kulturen, wie Kabis, Wirz oder Federkohl sind Kulturschutznetze mit einer Breite von 3,7 m besser geeignet, da sie den Pflanzen ausreichend Raum zum Wachsen bieten. Sie verhindern nicht nur die Eiablage der genannten Schadschmetterlinge an den Blättern, sondern halten auch die Kohlfliege fern. Ausserdem schützen Netze die Jungpflanzen vor gefrässigen Tauben und Spatzen.

Ce texte a été rédigé en allemand et traduit en français par notre expert en protection des plantes Christoph Hoyer.