
Lauchmotte und Lauchminierfliege – zwei bedeutende Schädlinge an Lauch
Die beiden Schädlinge Lauchmotte und die Lauchminierfliege befallen nicht selten die Lauchkulutr im Gemüsebeet. Woher die Schädlinge kommen und vor allem wie Sie Ihr Lauchgemüse vor einem Befall schützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Lauchmotte
An Lauch ist die Lauchmotte schon sehr lange als Schädling bekannt. Im Juni legen die nachtaktiven Falter ihre Eier an die Blätter der Lauchpflanzen. Bei Temperaturen von 25 °C schlüpfen die jungen Räupchen schon nach 3 bis 4 Tagen. Die winzigen Larven bohren sich in das Blattgewebe ein. Im Laufe der Larvenentwicklung verursachen die Tiere z.T. erhebliche Schäden an Blättern und später auch am Schaft. Über die Verletzungen können Fäuleerreger in die Pflanzen eindringen und den Lauch so zusätzlich schädigen. Nach ungefähr 2 Wochen ist die Larvenentwicklung abgeschlossen. In einem Kokon verpuppen sich die Larven und nach einer weiteren Woche schlüpfen die mottenähnlichen Falter.
Pro Jahr werden, abhängig von der Witterung, zwei bis Generationen gebildet. Lauchpflanzen sind also bis in den Herbst hinein gefährdet. Die Tiere überwintern meist als Falter, gelegentlich auch als Puppe.
Neben Lauch können auch Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch befallen werden. Allerdings treten an diesen Kulturen deutlich seltener Schäden auf.

Lauchmottenlarven

Lauchmottenpuppen

Schadbild Lauchmottenbefall
Massnahmen gegen die Lauchmotte
Die sicherste Methode gegen einen Befall der Lauchpflanzen mit diesem Schädling ist das Abdecken der Pflanzen mit einem Kulturschutznetz. Am besten werden die Netze unmittelbar nach dem Pflanzen über den Lauch gelegt und gut an den Rändern befestigt. So werden die Falter von den Pflanzen fern gehalten, so dass keine Eiablage stattfinden kann.
Die Netze bleiben bis kurz vor der Ernte auf den Pflanzen und werden nur für Pflegearbeiten, wie Hacken und Unkrautjäten, für kurze Zeit abgenommen.
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Die Lauchminierfliege
Während die Lauchmotte schon unseren Gross- und Urgrosseltern bekannt war, gilt die Lauchminierfliege als relativ neuer Schädling. Ende der 1980er Jahre trat sie in Ungarn und der Slowakei auf, später wurde sie auch in Österreich und Deutschland nachgewiesen. In der Schweiz gab es im Jahr 2003 in der Anbauregion um Basel verstärkt Schäden an Winterzwiebeln durch diesen Schädling.
Inzwischen ist die Lauchminierfliege weit verbreitet und tritt regelmässig jedes Jahr auf.
Im Frühjahr, meist im April, schlüpfen die 4 bis 6 mm grossen Fliegen aus den Puppen, die im Gewebe von überwinternden Zwiebelgewächsen die kalte Jahreszeit überdauern.
Am besten bemerkt man die Aktivität der Tiere an den so genannten Frassgrübchen, winzigen hellen Pünktchen, die durch eine Art Saugfrass an Schnittlauch, Lauch oder Zwiebel entstehen.
Wenig später legen die Weibchen mit Hilfe ihres Legestachels die Eier in das Pflanzengewebe. Die Larven fressen erst unauffällig in den Blättern. Mit zunehmendem Wachstum der Larven dringen diese immer mehr in den Schaft ein. Lauchjungpflanzen zeigen dann oftmals ein verdrehtes Wachstum und werden schnell von eindringen Fäuleerregern zerstört. Die Larven der ersten Generation verpuppen sich in den Pflanzen und überdauern dort den Sommer.
Ab Ende August schlüpfen dann die Fliegen der zweiten Generation. Sie befallen von September bis in den Herbst hinein den schon gut entwickelten Lauch. Anfänglich sieht man den Befall kaum, da die Larven in tieferen Schichten des Schafts fressen. Häufig erkennt man erst zur Erntezeit den Befall, wenn die äusseren Blätter beim Putzen entfernt werden. Da die weissen bis gelblichen Larven tief in die Pflanze eindringen, sind die Pflanzen auch nach stärkerem Putzen meist nicht mehr verwertbar. Neben den Larven findet man im Herbst auch die braunen Puppen.

Lauchminierfliege

Schadbild Lauchminierfliege

Schadbild Lauchminierfliege
Massnahmen gegen die Lauchminierfliege
Leider gibt es im Garten kaum eine Möglichkeit, die Lauchpflanzen vor Befall zu schützen. Kulturschutznetze, die hervorragend gegen die Lauchmotte wirken, zeigen gegenüber der Lauchminierfliege leider keine ausreichende Wirkung.
Die winzigen Fliegen können problemlos durch die Maschen des Netzes schlüpfen. Auch engmaschige Netze mit einer Maschenweite von 0,8 x 0,8 mm bringen leider nicht den gewünschten Erfolg. Wo die Lauchminierfliege regelmässig anzutreffen ist, wird man wohl oder übel auf den Anbau von Lauch und Zwiebel verzichten müssen.

Dieser Text wurde von unserem Pflanzenschutzexperten Christoph Hoyer verfasst.