
Die Kiwano – den stacheligen Vetter der Salatgurke selber züchten
Die Kiwano (Cucumis metuliferus) stammt ursprünglich aus Süd- und Zentralafrika. Im Deutschen ist sie wegen ihrer charakteristischen Fruchtform auch als Horn- oder Zackengurke und als Hornmelone bekannt. Genau wie die Melone und die Gurke gehört sie zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), während ihre Früchte aus botanischer Sicht zu den Beeren zählen.
Aussehen und Verwandtschaft der Cucumis metuliferus
Wie auch ihre engen Verwandten aus der Gattung der Gurken (Cucumis), zu denen neben der Salatgurke auch die Zuckermelone zählt, ist die Kiwano eine einjährige Pflanze, die wahlweise kletternd oder liegend wächst. Die einzelnen Triebe erreichen dabei eine Länge von bis zu drei Metern und sind auf der gesamten Länge mit dünnen Härchen überzogen.
Ähnlich wie die Gurke bildet die Horngurke 5 bis 10 cm lange Blätter, die von der Form her an ein in die Breite gezogenes Ei erinnern. An ihren Blattachseln bilden sich Blüten beider Geschlechter, von denen die männlichen gruppiert und die weiblichen einzeln stehen. Werden diese durch Insekten befruchtet, entwickeln sich aus ihnen die eiförmigen Früchte mit abgeflachten Stacheln, die der Pflanze ihren Namen geben.
Diese Früchte wachsen auf eine Länge von bis zu 15 cm heran und wechseln im Rahmen ihres Reifevorgangs die Farbe von Grün auf Gelb oder Orange. Geschmacklich erinnert ihr grünes, von essbaren Kernen durchsetztes Fruchtfleisch an eine Mischung aus Banane, Zitrone und Gurke, was die stachelige Frucht ideal für exotische Desserts und Obstsalate macht.
Horngurken gerne in Mischkultur züchten – aber nur mit genügend Sonne und den richtigen Nachbarn
Im Beet verträgt sich die Kiwano besonders gut mit anderen Kürbisgewächsen wie Melonen und Gurken sowie anderen Mittel- und Schwachzehrern. Dabei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanze selbst genug Platz hat und ausreichend Sonnenlicht abbekommt. Ferner sollte Kiwano nur alle vier Jahre im selben Beet angebaut werden.
Aufgrund ihrer Herkunft ist die Horngurke am besten an trockene Hitze angepasst – am wohlsten fühlt sie sich, wenn die Temperaturen niemals unter 15°C fallen. Sie sollte deshalb ausserhalb von Weinbauregionen im Gewächshaus kultiviert werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Boden locker und humos ist und sich leicht erwärmt.

Früchte der Kiwano (Cucumis metuliferus)

Nahaufnahme der Kiwano-Haut

Sambia Kiwano (Cucumis zambianus)
Aussaat und Anzucht von Kiwano
Es empfiehlt sich, die Samen der Horngurke ab März in einem Pflanztopf mit geeigneter Anzuchterde vorzuziehen. Ziehen Sie dabei niemals mehr als drei Samen im selben Topf vor und achten Sie darauf, dass die Keimlinge stets ausreichend Wärme und Sonnenlicht bekommen. Ideal ist ein sonnenbeschienener Platz auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus, an dem tagsüber eine Temperatur von mindestens 20°C herrscht.
Besteht nachts keine Frostgefahr mehr, können die Jungpflanzen ins unbeheizte Gewächshaus umziehen. Sicherheitshalber sollten sie aber frühestens Anfang Mai ausgepflanzt werden. Reichern Sie vor der Auspflanzung das vorgesehene Beet mit Kompost oder Hornspänen an und legen Sie Reihen in Abständen von mindestens 120 cm an, in die Sie die Jungpflanzen im Abstand von 40 cm einsetzen. Um das Wachstum der Pflanzen zu begünstigen und den Platz im Gewächshaus optimal zu nutzen, bietet es sich an, diese an einer Rankhilfe wachsen zu lassen.
Durstig, aber anfällig für Pilze – Horngurken richtig pflegen
Obwohl die oberirdischen Pflanzenteile der Horngurke kein Problem mit Trockenheit haben, sollte der Boden stets gut durchfeuchtet sein. Giessen Sie gleichmässig mit lauwarmem Wasser, sobald die Oberfläche trocken wird. Achten Sie dabei jedoch darauf, nicht zu früh zu giessen – bei andauernder Bodennässe drohen der Pflanze Pilzerkrankungen. Mindestens alle zwei Wochen sollte zusätzlich zum Giesswasser Flüssigdünger gegeben werden.
Da die Kiwano widerstandsfähiger als die meisten anderen Kürbisgewächse ist, droht ihr wenig Gefahr von heimischen Schädlingen. Eine Ausnahme ist der Echte Mehltau, der Pflanzen im Gewächshaus befallen kann, wenn die Umgebung längere Zeit austrocknet. Vorbeugend kann dessen Ausbreitung entgegengewirkt werden, indem man die Kiwano-Pflanzen in ausreichend grossen Abständen setzt und konsequent hochleitet. Kommt es zu einem Befall, sollten die betroffenen Pflanzenteile unverzüglich entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden.

Junge Frucht der Hornmelone

Grössere Hornmelonenfrucht

Verarbeitung der Früchte
Kiwano ernten und essen – oder doch lieber einlagern?
Die Zeit für die Ernte der Horngurke ist gekommen, wenn deren Früchte beginnen, die Farbe zu wechseln. Dabei ist es keine Seltenheit, dass eine einzelne Pflanze 50 Früchte abwirft, die jedoch unmittelbar nach der Erntesaison von Juli bis September noch zu sauer sind. Lassen Sie die Früchte nach der Ernte noch etwas nachreifen, bis sämtliche Grünfärbung verschwunden ist und die Schale merkbar weicher wird. Zu diesem Zeitpunkt können sie wie Kiwis oder Maracujas aufgeschnitten und ausgelöffelt oder zu Desserts weiterverarbeitet werden.
An einem kühlen, trockenen Lagerort sind die Früchte der Kiwano äusserst lange haltbar. So können sie bei optimalen Lagerungsbedingungen 6 bis 9 Monate geniessbar bleiben und stellen im Winter einen guten Lieferanten für Vitamine, Kalium und Magnesium dar.