
KEIMSPROSSEN – AROMATISCHE VITAMIN-KRAFTPAKETE EINFACH SELBST ZIEHEN
In den Wintermonaten können wir im Garten nicht viel ernten, da sind Keimsprossen eine willkommene Alternative für unseren täglichen Speiseplan! Es handelt sich dabei um Keimlinge, welche aus Salat- und Gemüsesamen gezogen werden.
Keimsprossen gelten als besonders gesund. Gern werden sie heute auch als Superfood bezeichnet. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe und sind dabei ausgesprochen kalorienarm. Ohne grossen Aufwand lassen sich die Vitaminbooster daheim ziehen. Direkt vom Fensterbrett können Sie dann in der Küche für leckere Gerichte verwendet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Keimsprossen und Microgreens?
Keimsprossen, Microgreens, Microleafs... kennen Sie die Unterschiede? Auf den ersten Blick scheint es sich dabei um das Gleiche zu handeln. Es gibt aber Unterschiede, welche man vor allem bei der Anzucht berücksichtigen muss.
Während Keimsprossen nur bis zum Stadium der Keimblätter kultiviert werden, sollen Microgreens auch erste echte Blätter bilden. Die Kulturzeit ist somit länger. Daher werden Samen für die Anzucht von Microgreens in ein Anzuchtsubstrat ausgesät, das den Wurzeln Halt und Nährstoffe bietet.
Die Keimsprossen werden mitsamt Wurzeln verzehrt, nachdem sie circa zwei bis vier Tage gewachsen sind. Sie sind deshalb auch nicht saftig-grün wie die Microgreens, sondern weisen eine helle, leicht gelbliche Farbe auf.
Für Microgreens ist ein möglichst heller Standort auf der Fensterbank erforderlich, weil Licht für das Wachstum von Spross und Blättern und damit die Photosynthese erforderlich ist. Aus Keimsprossen werden also schlussendlich durch die etwas längere Kulturzeit Micgrogreens, die auch als Micro Leafs bezeichnet werden.
Welche Samen lassen sich für Keimsprossen verwenden?
Kresse-Samen auf Watte wachsen zu lassen ist einfach gemacht und ein schönes Experiment für Kinder. Es gibt jedoch noch viele weitere Samen, welche kinderleicht gezogen und frisch als Sprossen gegessen werden können. Radieschen-, Rettich- und Rucola-Sprossen weisen einen scharf-würzigen Geschmack auf. Broccoli-, Lauch- und Alfalfa-Sprossen sind milder, während Randen-Sprossen leicht erdig schmecken. Bei der Wahl der Samen für die Anzucht von Keimsprossen und Microgreens sind fast keine Grenzen gesetzt!
Wie zieht man Keimsprossen an?
Zum Heranziehen von Keimsprossen eignen sich unterschiedliche Methoden: Anzucht im Keimglas, auf einem Sieb, in der Keimkiste oder einfach auf Watte. Wir werden in der Folge die Anzucht im Keimglas und in der Keimkiste genauer erklären.
Anzucht im Keimglas
Diese Methode eignet sich sehr gut, um den Bedarf an frischen Sprossen für den kleineren bis mittleren Haushalt zu produzieren. Keimgläser verfügen über einen siebförmigen Deckel. So lassen sich die keimenden Samen gut und einfach spülen. Nach dem Spülvorgang wird das Glas kopfüber, also mit der Öffnung nach unten aufgestellt. So fliesst überschüssiges Wasser ab und durch den Siebdeckel ist eine ausreichende Belüftung der Keimsaat gewährleistet.
Zu Beginn wird die benötigte Menge abgemessen. Hinweise bieten die Gebrauchsanleitungen der praktischen Sprossengläser und die Hinweise auf den Saatgutpackungen. Für ein Sprossenglas (ein Liter Fassungsvermögen) werden je nach Saatgut ein bis zwei Esslöffel Samen benötigt. Um erste Erfahrungen mit der Anzucht von Keimsprossen zu sammeln, nimmt man lieber etwas weniger Samen. So können sich die Sämlinge gut beim Keimvorgang entfalten.
Anschliessend wird so viel Wasser aufgegossen, dass die Samen gut fingerdick mit Wasser bedeckt sind. Dann lässt man die Samen i.d.R. für ca. acht Stunden im Glas quellen. Die genaue Quellzeit ist den jeweiligen Gebrauchsanleitungen und Hinweisen auf der Saatgutpackung zu entnehmen.
Nach dem Quellen wird das Wasser abgegossen und die Samen werden zum ersten Mal gründlich gespült. Dieser Spülvorgang ist zweimal täglich bis zur Ernte zu wiederholen. Damit die Sämlinge nicht im im Wasser stehen, sollte das Keimglas mit dem Siebdeckel nach unten aufgestellt werden.
Nach 4 bis 8 Tagen, je nach Saatgut oder Samenmischung, kann geerntet werden. Die Sprossen aus dem Keimglas werden mit Wurzel und noch anhaftenden Samenhüllen verwendet. Durch vorsichtiges Spülen lässt sich ein Teil der Samenhüllen noch entfernen. En Guete!
Anzucht in der Keimkisten
Für die Anzucht grosser Mengen von Keimsprossen zum Beispiel in der Gastronomie eignen sich Keimkisten besonders gut. Diese gibt es in für kleine oder grössere Saaten zu kaufen. Keimkisten bestehen aus einer lebensmittelechten Kunststoffkiste mit passendem Deckel und einem Siebeinsatz aus Edelstahl. Als Zubehör werden Spühlkiste und eine Stapelhilfe angeboten.
Nach der Quellphase (ca. acht Stunden) werden sie Samen gleichmässig auf das Sieb gestrichen. In den ersten drei Tagen bleibt der Deckel geschlossen und die keimende Samen werden zweimal täglich mit Wasser besprüht. Nach dem dritten Tag wird der Deckel geöffnet und das Sprühen wird durch einen zweimaligen Spülvorgang pro Tag ersetzt.
Bei der Anzucht auf Sieben, also auch in der Keimkiste, wächst der junge Spross mit den Keimblättern nach oben, die Wurzeln durch das Edelstahlsieb nach unten. Bei der Ernte werden die frischen Sprosse mit einem Spachtel oder Messer vom Sieb abgehoben und somit von den Wurzeln getrennt. Genaue Hinweise zur Keimkiste bietet die Gebrauchsanleitung.
Eine kurze Zusammenfassung zur Sprossenanzucht in der Keimkiste zeigt unser aktuelles Video:
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