
GEMÜSEFLIEGEN IM GARTEN ERFOLGREICH BEKÄMPFEN
Gemüsefliegen können zum Teil erhebliche Schäden verursachen und mancher Gärtnerin und manchem Gärtner den Spass verderben. Doch es gibt geeignete Methoden, um einen Befall zu verhindern. Lernen Sie in diesem Artikel die unterschiedlichen Gemüsefliegen sowie die Möglichkeiten zur Bekämpfung kennen.
Im Mai wird im Gemüsegarten gesät und gepflanzt. Am Anfang des Monats sind es noch die kälteverträglicheren Gemüsearten wie Kohl, Randen oder schon die zweite Aussaat von Radieschen oder Pflücksalat. Auch Möhren, Petersilie und Pastinaken müssen in einem kühlen oder nassen Frühjahr manchmal erneut ausgesät werden, wenn Pilzkrankheiten, Schnecken oder andere Schädlinge die Sämlinge im April vernichtet haben.
Neben bodenbürtigen Schadpilzen, die die Wurzeln der zarten Gemüsepflänzchen zerstören, sind es vor allem die Gemüsefliegen, welche z.T. erhebliche Schäden verursachen können.
Die Kohlfliege
Am bekanntesten ist die Kleine Kohl- oder Rettichfliege, die an fast allen Gemüsearten aus der Familie der Kohlgewächse (Brassicaceae) auftritt.
Die erwachsenen Fliegen legen ihre winzigen, lang-ovalen, weissen Eier an den Wurzelhals von Radieschen, Rettich und allen Kohlarten. Aus den Eiern schlüpfen die winzigen Maden, die zuerst an den Feinwurzeln fressen. Befallene Jungpflanzen kümmern und können absterben. Später bohren sich die Larven in die Hauptwurzel ein. In den Rüben, der knollenbildenden Kohlarten – Rettich, Radieschen, Mai- und Steckrübe findet man die typischen Frassgänge. Bei Weiss- und Rotkohl sowie Wirsing und Chinakohl werden auch die verdickten Blattrippen befallen. Bei Blumenkohl finden sich die Frassgänge in der Blume.
Nach drei bis vier Wochen verpuppen sich die Larven im Boden oder auch in Strünken und Ernteresten. Die Überwinterung erfolgt im Puppenstadium. Im Agroscope Merkblatt Nr. 91/2918 (direkter PDF-Download) gibt es ausführliche Hinweise zur Biologie des Schädlings.



Verschiedenen Entwicklungsstadien der Kohlfliege: Eier, Fliege und das Puppenstadium.
Die Möhrenfliege
Die zweitwichtigste Gemüsefliegenart ist die Möhrenfliege. Ihre Larven ernähren sich von Möhre, Petersilie, Pastinaken und Sellerie, wobei die Schäden an Möhren die grösste Bedeutung haben. Die Eier werden in Wurzelnähe in die Erde abgelegt. Junge Möhrenpflänzchen können bei stärkerem Befall komplett absterben. Die Rüben werden von dünnen, rostbraun gefärbten Gängen durchzogen. Die Möhren werden dadurch unbrauchbar und bekommen ausserdem noch einen unangenehmen leicht bitteren Geschmack. Der Schaden wird auch als Eisenmadigkeit bezeichnet.
Die Möhrenfliege überwintert als Puppe im Boden. Weiterführende Informationen zur Möhrenfliege bietet die Seite Hortipendium.
Neben der Möhrenfliege gibt es noch die Möhrenminierfliege. Sie ist deutlich seltener anzutreffen als die in Gärten weit verbreitete Echte Möhrenfliege.
Die Zwiebelfliege und die Bohnenfliege
Ebenfalls den Gemüsefliegen werden Zwiebelfliege und Bohnen- oder Gurkenfliege zugeordnet. Auch hier erfolgt die Eiablage an den Wurzelhals und die Schäden entstehen durch die Zerstörung junger Wurzeln und der Keimblätter. Betroffene Bohnen und Gurken sterben im Keimlingsstadium ab. Haben die Pflanzen die Phase des Auflaufens gut überstanden, stellen Bohnen- oder Gurkenfliege keine Gefahr mehr dar.
Gemüsefliegen erfolgreich bekämpfen
Gegen den Befall durch die genannten Gemüsefliegen, die auch als Bohrfliegen bezeichnet werden, helfen am besten Kulturschutznetze. Werden Saaten und Jungpflanzen mit den engmaschigen Netzen abgedeckt, können die Fliegen ihre Eier nicht an Wurzelhals oder Keimling, bzw. in der Erde ablegen.
Ein gemeinsamer Anbau von Zwiebel mit Möhre wird oft empfohlen, da so angeblich die Fliegen abgehalten werden. In der Praxis funktioniert diese Mischkultur allerdings kaum. Daher sollten Möhren möglichst unmittelbar nach der Saat mit Netzen abgedeckt werden.
Kohl- und Möhrenfliege bilden häufig drei Generationen pro Jahr aus, so dass vom Frühjahr bis in den Herbst hinein mit Befall zu rechnen ist. Aus diesem Grund sollten die Netze auch bis kurz vor der Ernte liegen bleiben.

Ce texte a été rédigé en allemand et traduit en français par notre expert en protection des plantes Christoph Hoyer.