
Bodendeckerpflanzen: lückenlose Begrünung mit wenig Pflegeaufwand
Bodendeckerpflanzen sind meist anspruchslos und eine effiziente Art der Begrünung. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Bodendecker es gibt und worauf bei bei der Standortwahl und Pflege zu achten ist.
Es gibt Flecken im Garten, an denen Rasen nicht so recht wachsen will. Gerade an Hängen, im Schatten und in Steingärten greifen viele Hobbygärtner daher zu Bodendeckerpflanzen. Diese erfordern wenig Pflege und verhindern darüber hinaus sogar, dass Unkraut Fuss fassen kann.
Doch auch die relativ pflegeleichten Bodendecker haben bestimmte Ansprüche an Standort und Pflege. Wer seinen Garten mit Bodendeckerpflanzen begrünen will, sollte sich daher über die Bedürfnisse der wichtigsten Sorten im Klaren sein.
„Lückenfüller“ für den Garten
Allgemein handelt es sich bei Bodendeckern um Stauden und Gehölze mit niedriger Wuchshöhe. Die wenigsten von ihnen erreichen Höhen von mehr als 40 cm, viele wachsen sogar nur etwa zehn bis 20 Zentimeter hoch.
Bodendecker zeichnen sich vor allem durch ihr schnelles Wachstum und ihr dichtes Blätter- und Blütenkleid aus – sie bedecken also im wahrsten Sinne des Wortes den Boden, auf dem sie gepflanzt wurden. Je nach Sorte reichen daher weniger als zehn Pflanzen, um einen Quadratmeter Boden zu begrünen.

Das Blaukissen

Mit Bodendeckern bewachsener Hügel

Der Phlox
Bodendecker als natürlicher Schutz vor Unkraut
Das macht Bodendecker ideal als pflegeleichte Alternative zu Rasen oder als Unterpflanzung für grössere Pflanzen wie Bäume und Hecken. Viele Arten kommen ohne viel Sonnenlicht aus und können daher problemlos genutzt werden, um die schattige Nordseite des Hauses zu begrünen.
Auch an Orten, an denen Rasen nicht so recht Fuss fassen kann, zum Beispiel an Hängen oder im Steingarten, können Bodendeckerpflanzen zur Begrünung eingesetzt werden. Dort bilden sie regelrechte Pflanzenteppiche, die schnell die gesamte Fläche des Hangs bedecken und ihn so vor Unkraut schützen.
Nicht geeignet sind Bodendecker hingegen für Flächen, die oft betreten werden müssen. Zwar existieren Bodendecker, die als „begehbar“ oder „trittfest“ beschrieben werden können, jedoch heisst auch dies nur, dass die Pflanzen es überstehen, wenn ab und zu jemand darauf tritt. Zur Begrünung von Wegen und anderen häufig genutzten Flächen sind daher andere Pflanzen besser geeignet.

Blaukissen zwischen Steinen

Haselwurz als Bodendecker

Rabatte mit blühendem Phlox
Die richtige Sorte macht's: Bodendecker für Sonnen- und Schattenseiten des Gartens
Auch darüber hinaus ist die Widerstandsfähigkeit durchaus ein Kriterium, das bei der Wahl geeigneter Bodendecker zur Geltung kommen sollte. So sind die erhältlichen Bodendeckerpflanzen zwar in der Regel winterhart, jedoch sind nicht alle von ihnen gleichzeitig wintergrün. In Gärten mit bekannter Nacktschneckenpopulation sollten Sie sich zudem für Pflanzen entscheiden, die resistent gegen Schneckenfrass sind.
Pholx
Zu den typischen Bodendeckerpflanzen für sonnige bis halbschattige Bereiche des Gartens gehören Pflanzen aus der Gattung der Flammenblumen, besser bekannt unter dem lateinischen Namen Phlox. Diese winterharten und wintergrünen Stauden wachsen besonders gerne auf sandigem oder kiesigem Boden und zwischen Steinen und blühen in der Regel zwischen April und Juni. Besonders die Unterarten Polster-Phlox, Teppichphlox, Wander-Phlox und Alaska-Phlox stellen beliebte Bodendecker dar.
Möchten Sie es gleich selber versuchen und Phlox in Ihrem Garten ansäen? Dann finden Sie bei uns die passenden Samen dafür.
Blaukissen
Ebenso für sonnige Flecken in Steingärten geeignet ist das Blaukissen (Aubrieta), das durch seine überhängenden Triebe im April und Mai regelrechte Blütenteppiche in Weiss, Violett oder Tiefblau bildet. Die meisten Blaukissen-Sorten bevorzugen einen sandigen bis lehmigen Boden und Temperaturen über 17°C während der Blütezeit. Dennoch sind Blaukissen winterhart und behalten den ganzen Winter ihr grünes Blätterkleid.
Damit Sie auch im eigenen Garten in den Genuss der lila bis violetten Blaukissen kommen, können Sie sich das Blumenkissen einfach selber ansäen.
Kleines Immergrün
Der Renner schlechthin unter den schattenliebenden Bodendeckern ist das Kleine Immergrün (Vinca minor). Dieses trägt, wie der Name bereits verrät, ganzjährig Blätter, zu denen sich im Frühjahr von April bis Mai hellblaue Blüten gesellen. Das Kleine Immergrün bevorzugt einen sandigen Boden mit reichlich Humus und Nährstoffen und erreicht dort eine Wuchshöhe zwischen zehn und 30 cm. Damit eignet es sich bestens als Unterpflanzung für grössere Pflanzen und um Unkraut aus schattigen Bereichen des Gartens fernzuhalten.
Haselwurz
Eine ähnliche Funktion wie das Immergrün erfüllt im Garten die Haselwurz (Asarum europaeum). Auch diese liebt den Schatten und gedeiht am besten in lehmiger, humusreicher Erde, wo sie eine Höhe von bis zu 15 cm erreicht. Während ihrer Blütezeit von März bis April bildet die Haselwurz rote oder braune Blüten, die den Rest des Jahres nierenförmigen Blättern weichen, die auch im Winter an der Staude bleiben.



Das Kleine Immergrün (Vinca minor) ist eine beliebte Bodendeckerpflanze. Sie gedeiht auch an schattigen Plätzen, z.B. unter einem Baum, prächtig.
Nützliche Kräuter als Bodendecker
Auch Nutzpflanzen wie Nelken (Dianthus deltoides) und Parakresse (Spilanthes oleracea L.) sind durchaus als Bodendecker geeignet. Dabei bieten sie sogar den zusätzlichen Vorteil, dass sie fast ganzjährig frisch geerntet und in der Küche verwendet werden können. Die meisten dieser Pflanzen bevorzugen einen Standort in der Sonne oder im Halbschatten und einen humusreichen Boden.
Pflanzung & Pflege
Bodendeckerpflanzen gedeihen am besten auf einem Boden, der frei von Unkraut und Wurzeln ist. Entfernen Sie diese daher möglichst gründlich, bevor Sie mit der Pflanzung beginnen. Die beste Zeit zur Pflanzung von Bodendeckern ist übrigens im Spätsommer – zu dieser Zeit lässt das Wachstum von Unkraut bereits stark nach, während Bodendecker ausreichend Zeit haben, Wurzeln zu schlagen. Je nach Art kann es zudem hilfreich sein, die Erde im Vorfeld mit Sand oder Kompost anzureichern.
Damit keine unschönen Lücken entstehen, sollten Sie die Bodendecker möglichst nah beieinander pflanzen. Während bei grösseren Arten wie dem Kaukasus-Vergissmeinnicht fünf bis acht Pflanzen pro Quadratmeter ausreichen, können bei kleineren Arten mehr als 20 Pflanzen auf einem Quadratmeter Platz finden.
Einmal ausgepflanzt, kommen Bodendecker fast allein zurecht. Insbesondere sollten Sie daher darauf verzichten, zwischen den Pflanzen zu hacken. Lediglich Ausläufer, die sich in andere Teile des Gartens ausbreiten, sollten mit einem Spaten ausgestochen werden. In den ersten Wachstumsjahren sollten Sie zudem Hornspäne in den Boden einarbeiten und ihn mit einer Schicht Rindenmulch bedecken. Während der Rindenmulch Unkraut unterdrückt, sorgen die Hornspäne dafür, dass Ihre Bodendecker ausreichend Stickstoff erhalten.

Parakresse

Blühender Phlox

Das Kleine Immergrün