
Asthaufen im Garten anlegen und die Biodiversität fördern
Rund ums Gartenjahr fällt immer wieder Holz von Bäumen und Sträuchern an. Wer dieses effektiv nutzen statt einfach entsorgen möchte, kann damit wertvolle Schutz- und Lebensräume für tierische Helfer im Garten kreieren und somit die Biodiversität fördern.
Asthaufen und Totholzstapel im Garten: Was gibt es zu beachten?
Ob beim regelmässigen Baum- und Sträucherschnitt oder morsches Astmaterial, das beispielsweise unter zu hoher Schneelast bricht: Totholz, das im Garten anfällt, lässt sich wunderbar nutzen: Sammeln Sie Zweige, Äste, Rinden, aber auch Wurzeln und Laub, um daraus locker geschichtete Haufen in möglichst wind- und wettergeschützten Bereichen aufzubauen. Wenn die Verrottung des Holzes nicht zu schnell vonstatten gehen sollen, nehmen Sie lieber härteres Holz. Verrottet das Holz doch einmal zu schnell und es bilden sich Krankheitserreger, sollte dieses Biotop vorsichtshalber aufgelöst werden.
Asthaufen, die langsam und ungestört sich selbst überlassen werden, bilden irgendwann ein lockeres Material aus, das als Mulm bezeichnet wird. Dieses pulverige Material dient Kleinstlebewesen wiederum als Nahrungsquelle und lässt sich später auch als Humus für den Garten nutzen.
Achten Sie auch darauf, ausreichend Hohlräume unterschiedlicher Grössen mit einzubauen, damit verschiedene tierische Bewohner eine Chance haben, einen geeigneten Platz zu finden. So benötigen einige Tierarten dünneres, locker geschichtetes Holz, während andere sich wiederum wohler unter dicken Ästen und Rindenmaterial fühlen. Sorgen Sie also gerne für Abwechslung.
Doch wer ist eigentlich angewiesen auf diese Art Schutz und Zuflucht in unseren Gärten?



Asthaufen im Garten: Wem bieten sie Unterschlupf und Sicherheit?
Viele tierische Helfer, die uns ebenso viel zurückgeben können, wie wir ihnen bieten, sind auf Unterstützung hinsichtlich Nahrungssuche, Schutz und Zuflucht angewiesen. Hierzulande können Sie so vor allem Igel fördern, Insekten verschiedenster Arten, Spitzmäuse, aber auch Amphibien und Reptilien wie Blindschleichen. Ob Sie mit nützlichen Insektenhotels verschiedene Käfer und Spinnen unterstützen oder kleine Säuger wie den Igel fördern: Sie alle helfen unter anderem, Schädlinge, die unseren Pflanzen gefährlich werden können, zu vertilgen, und machen unseren Garten vielseitiger.
Diese Nützlinge benötigen dringend geeignete Lebensräume: Totholzstapel und Asthaufen dienen ihnen als:
Schutz und Versteckmöglichkeiten
Schlafplätze
Winterschlafquartiere und
Quelle für Nahrung und Beutefang
Viele auf der Roten Liste stehende Arten sind auf solche Lebensräume angewiesen, so etwa der seltene Hirschkäfer oder der Nashornkäfer. Wer also einige Asthaufen im eigenen Garten errichtet, fördert aktiv die Biodiversität in unserer Umwelt.

Igel

Spitzmaus

Blindschleiche
Welche Standorte sind besonders geeignet für Asthaufen und Totholzstapel?
Der ideale Standort richtet sich nach den Tierarten, die darin leben sollen. Totholz aus alten Baumstrünken sind hervorragend geeignet als Insektenhotels, während lockere Asthaufen an sonnigen Plätzen ein Paradies für Eidechsen darstellen. Feuchte, schattige Standorte sind ideal für Amphibien geeignet. Wer Brombeerpflanzen in seinem Garten hält, kann diese auch als Schutzmaterial nehmen, sobald das Gehölz getrocknet ist.
Wintertauglichen Unterschlupf schaffen Sie, indem Sie im Vorhinein eine Grube ausheben und das Astmaterial darüber verteilen. Zusätzlich sorgen organische Materialien wie Laub für eine perfekte Isolierung an kalten Wintertagen. Achten Sie darauf, dass es nicht zu einer schnellen Verrottung und Keimbildung kommt.
Wenn Sie bei diesem effektiven «Recycling» von Totholz in Ihrem Garten für ausreichend Abwechslung sorgen, was die Schichtung, die verwendeten Materialien und die hierfür ausgesuchten Standorte angeht, leisten Sie bereits einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Schutz der so wichtigen tierischen Helfer und Nützlinge in unserer Natur.


