AJI-CHILIS: ANZUCHT, PFLEGE UND VERWENDUNG
Schon die Ureinwohner Amerikas wussten die Vielseitigkeit der Aji-Chili zu schätzen. Die Art Capsicum baccatum ist dabei ein echter Geheimtipp, da sie hierzulande eher selten vertreten ist – es lohnt sich aber definitiv, sich die unterschiedlichen Sorten und ihre Besonderheiten einmal genauer anzuschauen und die ein oder andere Aji Chilisorte selbst anzubauen.
Was ist das Besondere an Aji-Chilis und speziell Capsicum baccatum?
Capsicum baccatum, ein Nachtschattengewächs, das den Aji-Chilis zugeordnet wird, kommt ursprünglich aus Südamerika. Dort wurde es bereits von den Inkas kultiviert. Der Begriff «baccatum» («beerenartig») ist auf die Wildform dieser besonderen Chilis zurückzuführen, deren Früchte an kleine Beeren erinnern.
Auffällig an diesen Chili-Pflanzen sind aber vor allem ihre Grösse und die Färbung ihrer Blüten.
Viele Sorten werden nämlich schon im ersten Jahr der Kultivierung stolze 2 m hoch, wobei sie zunächst gerade hoch wachsen, bevor sie Verzweigungen ausbilden. Die Blätter selbst sind ebenfalls recht gross und eindrucksvoll. Ein Blickfang sind auch die Blüten, deren Ränder gefleckt erscheinen. Ein weiterer Grund, warum Sie Aji Chili selber züchten sollten: Sie tragen meist viele Früchte und lassen sich vielseitig anwenden.
Die Qual der Wahl: Welche Aji Chilisorte soll es werden?
Die riesige Sortenvielfalt unter Aji-Chilis garantiert, dass für jeden Geschmack die passende Chili dabei ist, beispielsweise:
die ertragreiche Capela Orange
die Aji Amarillo oder
die Aji Habanero, die gewissermassen zu den Klassikern zählt und sich für viele Gerichte einsetzen lässt
Aji-Chilis verleihen unterschiedlichsten Gerichten ein fruchtig-scharfes Geschmackserlebnis. Besonders gut machen sie sich aber in der mexikanischen Küche. Nutzen Sie selbst angebaute Aji-Chilis ausserdem für
Salsas, Sossen und Dips
selbstgemachtes Chilipulver und
würzig-scharfe Chiliflocken oder -paste
Salsas und Sossen verleiht die Aji Verde als klassische Salsa-Chili den nötigen Pepp. Die gelben Aji Amarillo, die etwa 7 cm lange Früchte trägt, ist besonders vielseitig und wird in ihrem Ursprungsland für eine Vielzahl von Gerichten verwendet. Wenn Sie Ihre eigene Chilipaste zubereiten möchten, ziehen Sie die mittelscharfe, fruchtige Sorte in Betracht. Besondere Effekte erzielen Sie mit zitronigen Chili-Sorten.
Anzucht und Pflege: Wie Sie Aji Chili selber züchten
Die Chili-Aussaat sollte möglichst früh im Jahr erfolgen, da Aji-Chilis eine längere Phase bis zur Fruchtbildung benötigen. Ideal sind die Monate Februar und März als Aussaatzeitpunkt.
Passendes Chili-Saatgut können Sie bequem in unserem Online-Shop bestellen. Ziehen Sie die Chili-Samen in hochwertiger Kokos-Anzuchterde vor und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von mindestens 22 °C während der Anzuchtphase – stellen Sie die Gefässe mit den Chili-Samen dafür gerne in die Nähe einer Heizung oder auf eine warme Fensterbank.
Am besten eignet sich für die Chili-Anzucht ein Aussaat-Gewächshaus oder Aussaattöpfe, die mit Folie bedeckt und regelmässig gelüftet werden. Nach spätestens drei Wochen sind die jungen Pflänzchen bereit für das Pikieren. Nach draussen sollten sie aber erst nach den Eisheiligen ziehen, da Aji-Chili-Pflanzen sehr frostempfindlich sind. Der perfekte Standort für Aji-Chilis ist ein heller, warmer Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Kleinere Sorten wie die Chili Apache fühlen sich auch als Kübelpflanzen wohl. Sie wachsen dann buschartig in die Breite und nur etwa bis 30 cm in die Höhe. Bei der Kübelhaltung von Chilis sollten Sie dennoch stets zu grossen Töpfen mit ausreichend Erde greifen – 20 Liter dürfen es mindestens sein. Hochwachsende Sorten wie die meisten Vertreter von Capsicum baccatum sind aber im offenen Gartenbeet am besten aufgehoben – bei diesen dürfen Sie sich auf eine reichhaltige Ernte und viele Möglichkeiten zur Verwendung in der Küche freuen.