Produziert kleine blauschwarzen Beeren. Heimisch in Mittel- und Nordeuropa, Zentral- und Nordasien und Nordamerika. Man findet sie in Nadelwälder, Moore oder Heiden. Der Zwergstrauch kann ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.
Vaccinium myrtillus wächst als Halbschattenpflanze in artenarmen, bodensauer-humosen, nährstoff- und basenarmen, frischen Laub- und Nadelwäldern (besonders in Kiefernwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern), in Moor- und Bergheiden in humider Klimalage. Sie ist ein Tiefwurzler (bis 1 m). Gegenüber Spätfrösten ist die Pflanze empfindlich; bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke kann sie teilweise oder auch vollständig abfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus. Gegen Kalk empfindlich.
Industriellen Immissionen gegenüber zeigt sie sich wenig tolerant. Man vermutet, dass der Wurzelpilz der Pflanze insbesondere durch Schwefeldioxid geschädigt wird.
Verwendung: Heidelbeeren sind eine beliebte Beerensorte für die menschliche Ernährung. Sie lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Sie färben aufgrund der enthaltenen Anthocyane (rotviolette Pflanzenfarbstoffe) beim Verzehr den Mund und die Zähne rot bis blau. Anthocyane in der Heidelbeere sind auch für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich. Heidelbeeren stärken damit das Immunsystem, wirken antibakteriell, antiviral und antimykotisch und fördern die Wundheilung.
Geerntete Heidelbeeren halten sich nicht allzu lange.
Aussaat:
Keimt unregelmässig. Wichtig ist es, dass die feinen Samen gleichmässig feucht (aber nicht nass!) gehalten werden. Die Aussaat erfolgt bei ca. 20°C. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt, sondern lediglich leicht angedrückt werden. Sie benötigen den Lichtreiz zur Keimung. Da die Aussaat an der Substratoberfläche erfolgt, ist besondere Vorsicht vor Austrocknung geboten. Die Keimung erfolgt i.d.R. problemlos, wenn auch teilweise etwas ungleichmässig und versetzt und es etwas mehr Geduld als bei sonstigen Samen bedarf. Nach der Keimung werden die kleinen Sämlinge etwas kühler gestellt.