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Die erbsengrossen, schwarzen, häufig wachsartig überzogenen Früchte, die ab Mitte August bis Oktober geerntet werden können, schmecken süss-säuerlich-herb, heidelbeerähnlich. Die Beeren werden entweder getrocknet (wie Rosinen) verwendet, oder durch Dampfentsaften als Saft getrunken.
Zitat Tagesanzeiger Online vom 18 September 2013:
Heimisch ist die Pflanze in Nordamerika, wo indianische Medizinmänner sie als Heilmittel einsetzten. Pemmikan, eine Mischung aus Dörrfleisch, Fett und getrockneten Apfelbeeren, diente vielen Stämmen auf weiten Jagdzügen als Proviant und in langen Wintern als Notration. Über Deutschland gelangte die Aronia nach Russland, wo das frost- und strahlenresistente Gehölz seit den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts in grossem Stil kultiviert wird. Der Grund dafür ist nicht der Geschmack der Frucht. Die Beeren sind säuerlich, herb und das, was Chinesen «zusammenziehend» nennen. Bemerkenswert ist die Frucht wegen ihrer Inhaltsstoffe.
Wie alle dunklen Beeren enthält die Aronia Polyphenole. Zu dieser Stoffgruppe gehören dunkle Farbstoffe, bittere Gerbstoffe sowie Geschmacksstoffe. Sie gelten als ausgesprochen gesund, denn sie wirken als Antioxidantien: Wann immer im Körper Energie verbrannt und Sauerstoff verbraucht wird, entstehen extrem reaktionsfreudige Sauerstoffteilchen, sogenannte Radikale. Sie greifen Zellmembranen und die Erbsubstanz an, führen zu körperlichem Verschleiss und begünstigen Krebs. Antioxidantien neutralisieren die molekularen Schädlinge und begünstigen die Regeneration.
Reich an diesen wertvollen Pflanzenstoffen sind Trauben, Cranberrys, Granatapfel, Ginkgo und Tee. Doch im Vergleich mit Aronia sehen diese Nahrungsmittel armselig aus. Wilde rote Weintrauben enthalten 180 mg Anthocyane auf 100 g. Das sind die gesunden dunklen Farbstoffe. Preiselbeeren enthalten 270 mg und Heidelbeeren 420 mg. In 100 g Aroniabeeren stecken sagenhafte 1480 mg!
Dass die Beeren noch mehr können, wusste man in der Sowjetunion schon lange. Angeblich gehörten für die Soldaten des Warschauer Paktes Aroniatabletten zur Notfallausstattung. Tierversuche zeigen nämlich, dass sie die Folgen einer atomaren Verstrahlung schneller reparieren und lindern können. Nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl behandelten die Ärzte verstrahlte Patienten bis 1998 mit Apfelbeeren.
Hier der Link zum vollständigen Artikel auf tagesanzeiger.ch
Als Heildroge werden die reifen frischen oder getrockneten Früchte verwendet.
Wirkstoffe: Reichlich Anthocyanfarbstoffe, Flavonoide, hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt, darunter auffällig viel Folsäure, Eisen und Jod, Zucker, geringe Mengen Gerbstoffe.
Anwendung: Die Früchte haben einen herb-säuerlichen, etwas an Heidelbeeren erinnernden Geschmack. Sie sind für den Frischverzehr nicht geeignet, zunehmend findet man aber ihren Saft (das Fruchtfleisch ist meist rot gefärbt) meist zusammen mit anderen Fruchtsäften industriell verarbeitet oder die getrockneten Früchte in Hausteemischungen, wo sie Hibiskusblüten ersetzen können. Ferner sind die Früchte inzwischen ein wichtiger Farbstofflieferant für die Lebensmittelindustrie.
Arzneiliche Anwendungen sind bisher aus Russland bekannt, wo die Apfelbeere in der Volksheilkunde gegen zu hohen Blutdruck, Magenschleimhautentzündungen, Harnwegserkrankungen oder Arterienverkalkung eingesetzte wird. Von den Inhaltsstoffen her könnte die Art möglicherweise auch in Mitteleuropa an Bedeutung gewinnen.
Aussaat:
Samen 24 Stunden in warmem Wasser einweichen.
Die Samen können direkt oder in Töpfe ausgesät werden.
Sie keimen schneller und besser, wenn sie einer Kälteperiode ausgesetzt werden. Im Herbst in einem kühlen Gewächshaus oder im Freien ausgesät erhalten sie die benötigten kalten Temperaturen auf ganz natürliche Weise.
Während den wärmeren Monaten kann die Keimung durch eine 90 bis 120 Tage Kaltstratifizierung im Kühlschrank unterstützt werden.
Quellen: Wikipedia / tagi.ch
Foto 1: Plant Image Library from Boston, USA via Wikimedia
Foto 2: Pawvic (CC-BY-SA-3.0 )